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Vertuschung

Vertuschung der Wahrheit

Derlei Aktivitäten sind widergöttlich und gemeinschaftszerstörend. Allenfalls wird erreicht, eine Weile lang eine Fassade aufzurechtzuerhalten, die dem Licht der Wirklichkeit nicht dauerhaft standhalten kann. Wenn Jesus sagt: »Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben«, so bedeutet dies, dass natürlich auch für uns als seine Nachfolgerinnen und Nachfolger gilt, dass unser Denken und Handeln wahrhaftig und ehrlich sein soll. Wir wollen und sollen berechenbar sein, weil wir als Kinder des Lichts nichts zu verbergen haben. Daher ist Kommunikation gottgewollt; durch das Wort ist die ganze Welt erschaffen und Christus ist das fleischgewordene Wort Gottes. Das Wort und die Sprache sind uns auch gegeben, um Versöhnung in die Wege zu leiten. Gott will keinen Krieg, sondern Harmonie all seiner Geschöpfe. Wenn wir dieses wichtige göttliche Prinzip verstanden haben, gibt es keine Kommunikationsverweigerung mehr oder Weigerung, der Wahrheit ins Auge zu sehen. Wir sind alle schuldbelastet, aber Christus kann uns unsere Schuld vergeben. Von Jesus und seiner zentralen Forderung wird uns ja (Mt. 4,17) wie folgt berichtet: »Ἀπὸ τότε ἤρξατο ὁ Ἰησοῦς κηρύσσειν καὶ λέγειν· μετανοεῖτε· ἤγγικεν γὰρ ἡ βασιλεία τῶν οὐρανῶν«. Μετάνοια also bedeutet Umkehr, Änderung des Sinnes. Dieser Gedanke hat auch Eingang gefunden in den vorletzten Satz des Grundartikels der Kirchenordnung (KO) der EKHN: Nicht nur bezüglich der Bezeugung der bleibenden Erwählung der Juden sind wir „aus Blindheit und Schuld zur Umkehr gerufen“, sondern auch bezüglich unseres gesamten Verhaltens, bei dem wir immer unser Gewissen befragen müssen. Das sagt uns auch Dr. Martin Luther mit der ersten seiner 95 Thesen: „Da unser Herr und Meister Jesus Christus spricht „Tut Buße“ usw. (Matth. 4,17), hat er gewollt, dass das ganze Leben der Gläubigen Buße sein soll.“ Das  bedeutet für uns also, bußfertig zu sein, um Vergebung empfangen zu können.

Vertuschung mit all den damit einhergehenden Aktivitäten ist somit ein Verstoß gegen das uns vom Schöpfer selber gegebene achte Gebot: »Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten!« Luther erklärt dieses Gebot mit folgenden Worten: »Was ist das? Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unsern Nächsten nicht belügen, verraten, verleumden oder seinen Ruf verderben, sondern sollen ihn entschuldigen, Gutes von ihm reden und alles zum Besten kehren«.

Übertretung des achten Gebots
Wer vor Gericht die Wahrheit verschweigt und unterdrückt. Wer unheilvoll lügt und betrügt. Ebenso alle unheilvollen Schmeichler und Ohrenbläser, alle Lügner und diejenigen, die Uneinigkeit und Unfrieden stiften. Wer des Nächsten gutes Leben, Werk und Wort verleumdet und schmäht. Wer diesen bösen Zungen nachgibt, hilft und nicht widersteht.

Die Erfüllung des achten Gebots
Eine friedsame, heilsame Rede, die niemandem schadet und jedermann nützt, die die Uneinigen versöhnt, die Verspotteten in Schutz nimmt und sich ihrer annimmt, das ist Wahrheit und Redlichkeit in Worten.

Vertuschung gibt es leider in allen Bereichen; es ist offensichtlich verführerisch zu meinen, man könne anderen die Wahrheit dauerhaft vorenthalten zugunsten der eigenen vermeintlich weißen Weste.

Von Abraham Lincoln ist uns folgendes Wort überliefert: „Man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen, und das ganze Volk einen Teil der Zeit, aber man kann nicht das ganze Volk die ganze Zeit täuschen!

Erkenntnis der Wahrheit und das Aussprechen derselben ist nicht immer erwünscht. Der Überbringer schlechter Nachrichten wird geköpft“  (Jeremia 15,10.15-21). So war es bei den alten Griechen. Wer die DDR kritisierte, bekam den Zorn der geballten Staatsmacht zu spüren. Und die göttlichen Mahnungen durch den Propheten störten das Volk Israel. Aber Gottes Versprechen gilt Jeremia damals und den Bekennern des Evangeliums heute: „Wenn sie auch wider dich streiten,… ich bin bei dir, dass ich dir helfe und dich errette“ (V. 20). Dies gelten zu lassen, führt Jeremia in tiefe Zweifel und Krisen. Aber Gott ermutigt ihn und uns, sich dem Gegenwind der Gottlosigkeit und des Opportunismus entgegenzustellen (vgl. auch https://www.livenet.ch).

Hingegen herrscht ein guter Geist in einem Unternehmen, einem Betrieb oder einer Organisation, wenn es belohnt wird, die Wahrheit auszusprechen. So werden in Automobilwerken z. B. Prämien dafür gezahlt, wenn Arbeitnehmer soínnvolle Verbesserungsvorschläge machen zur Optimierung von Arbeitsprozessen. Hiervon hat ja auch der Arbeitgeber einen messbaren Vorteil (Produktionskosten sinken). Anders hingehen sieht es häufig aus, wenn Arbeitnehmer auf Missstände in ihrem eigenen Betrieb hinweisen ooder sich gegen ungerechte Behandlung durch Vorgesetzte wehren. Häufig werden sie als Nestbeschmutzer, Querulanten oder eigensinnige Menschen verfemt, übel beleumundet und in eine Außenseiter-Position geschoben („Spiel nicht mit den Schmuddelkindern!“). Dabei ist doch allen klar, dass auf einer Organisation, in der Vertuschung, Heimlichkeiten, Mobbing und ungerechte Strukturen herrschen, dauerhaft kein Segen liegen kann.

Diese Erkenntnis hat inzwischen auch Eingang gefunden in ein jüngst geschaffenes Gesetz, das „Hinweisgeberschutzgesetz“ (HinSchG). Dieses gilt ausdrücklich auch im Bereich der Kirchen.

In diesem Menüpunkt „Vertuschung der Wahrheit“ werden aktuelle Situationen und Prozesse aus der Gesamtwirklichkeit benannt, bei denen erkennbar wird,

– wie wichtig sog. „whistleblower“ für unsere Gesellschaft sind;

– wie groß die Versuchung ist, diese Menschen unter Druck zu setzen und

– welche Motive dahinter stecken, die Wahrheit zu vertuschen und

– wie ein vorbildliches christliches Handeln aussehen kann.

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