Im ersten Buch der Heiligen Schrift lesen wir ganz am Anfang (Gen. 2,15): „Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.“
Zwischen diesen beiden Polen spielt sich unser ganzes menschliches und zu verantwortendes Handeln ab: bebauen und bewahren. „Bebauen“ meint das verändernde Element, das Progressive, das Voranschreitende, während „Bewahren“ das konservative Element in uns anspricht, das Konservieren, das Nichteingreifen und Nichtverändern.
Jeder/ jede begreift, dass das Leben aus beidem bestehen muss:
Es muss Festes, Stabiles, Verlässliches geben ebenso wie wir gestalten dürfen, kreativ sein, Neues ausprobieren dürfen. Bezogen auf Gottes Schöpfung, deren gute Haushalter wir ja sein sollen, bedeutet das, dass es ebenso Bereiche geben muss, in denen man Natur sich selber überlässt wie es kultivierte Flächen geben muss, in denen wir z. B. Früchte und Gemüse anbauen können oder auch Kathedralen oder schöne Häuser. Ein gutes Nebeneinander von Natur und Kultur zeichnet ein verantwortungsvolles Kulturvolk aus. Zwischen diesen beiden Polen muss unser jeweiliges Handeln immer neu überprüft werden in Rückbindung an die biblischen Aussagen, Zusagen und Aufträge. Ein Leben also zwischen dem biblischen Zuspruch „Du darfst verändern“ und dem Anspruch Gottes auf unser Handeln: „Gehe verantwortlich mit meiner Schöpfung um! Andere Generationen sollen auch noch Freude daran haben!“
Als ehemaliger in mehreren Legislaturperioden gewählter ehrenamtlicher Umweltbeauftragter der Evang. Dekanate Alzey und Oppenheim habe ich versucht, mein Sensorium für diese Belange zu schärfen und stelle beispielhaft einige Gedanken verantwortlicher Schöpfungsbewahrung auf diese Seite.